FAQ zu Mediation
Hier ein Überblick über die häufigsten Fragen, die zu Mediation als Konfliktlösungsverfahren gestellt werden. Wenn Sie an ausführlicheren Antworten interessiert sind oder eine ganz andere Frage haben, melden Sie sich persönlich bei mir. Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch am Telefon.
Was ist Mediation?
Was ist Mediation?
Die ursprüngliche Bedeutung von mediare (lat.): „in der Mitte sein“, „vermitteln“.
Mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mithilfe eines oder mehrerer Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konfliktes anstreben. Ein Mediator ist eine unabhängige und neutrale Person, der die Parteien durch die Mediation führt. Mediation ist also ein Verfahren, mit dem der Kommunikations- und Verhandlungsprozess der Parteien unterstützt und begleitet wird.
Mediation wird durch einige klassische Merkmale charakterisiert. So arbeiten Mediatoren allparteilich und verfügen über keine Entscheidungsbefugnis. Die Parteien nehmen freiwillig und eigenverantwortlich am Konfliktlösungsprozess teil. Im Optimalfall entsteht am Ende eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Welchen Nutzen hat Mediation?
Mediation ist ein Verfahren der Konfliktvermittlung, das für Unternehmen und Organisationen überzeugende Vorteile bietet:
- Mediation führt zu Ergebnissen, die von allen Seiten als stimmig und gerecht empfunden werden, und klärt Konflikte, ohne Verlierer zu hinterlassen.
- Mediation macht Beziehungen untereinander vertrauensvoller und stabiler.
- Mediation bietet individuelle und schnelle Lösungen, die schon nach wenigen Terminen stehen.
- Mediation führt bei gemäßigt eskalierten Situationen schneller und kostengünstiger zu einer Entscheidung als andere Verfahren (z.B. Schieds-, Schlichtungs- oder Gerichtsverfahren).
- Vertraulichkeit: Mediatoren sind nach dem Mediationsgesetz zur Vertraulichkeit verpflichtet und können auch nicht vor Gericht gezwungen werden, über den Inhalt der Mediation auszusagen.
- Freiwilligkeit: Mediation wird auf der Basis von Freiwilligkeit geführt und kann jederzeit durch eine Partei abgebrochen werden.
- Kosten: Mediatoren werden auf Basis des Aufwands bezahlt und nicht nach dem Streitwert. Nach der Auftragsklärung wird ein Angebot erstellt, das auch die Kosten abklärt.
Wie läuft eine Mediation ab?
Nach dem Auftragsklärungsgespräch wird ein maßgeschneidertes Setting für das Konfliktlösungsverfahren vereinbart. Der Kunde klärt mit dem Mediator, ob ein Mediationsvertrag abgeschlossen wird, um den Parteien Sicherheit zu bieten.
Bei Bedarf werden Einzelgespräche mit den Beteiligten vor dem ersten Mediationstermin geführt. Eine Mediation kann in aufeinander folgenden Einzelterminen von wenigen Stunden ablaufen oder auch en bloc in einem oder mehreren mehrstündigen Teamtreffen.
Das zentrale Ziel einer Mediation ist die Befähigung der Konfliktparteien, selbst eine Lösung zu finden. Der jeweilige Kontext definiert den Rahmen. Ein typisches Phasenmodell der Mediation sieht so aus:
- Phase 1: Sicheren Rahmen schaffen
- Phase 2: Themen erheben und priorisieren
- Phase 3: Sichtweisen darstellen I Konfliktlinien erhellen und klären
- Phase 4: Gemeinsame Lösungen erarbeiten
- Phase 5: Vereinbarung treffen
In komplexen Verfahren im Unternehmen ist es wichtig, immer wieder deutlich zu machen, in welcher Phase sich der Prozess gerade befindet.
Die von allen getragenen Lösungen werden am Ende der Mediation als Vereinbarung schriftlich festgehalten und ggf. unterzeichnet. Bei Bedarf wird der Erfolg der Vermittlung in einem Nachgespräch überprüft und angepasst.
Was sind Konfliktkosten?
Konfliktkosten sind Kosten, die durch Konflikte verursacht werden. Konfliktfolgekosten nennt man die Kosten, die sich langfristig ergeben. „30 bis 50 Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit von Führungskräften werden direkt oder indirekt mit Reibungsverlusten, Konflikten oder Konfliktfolgen verbracht…“ so die Konfliktkostenstudie der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Konfliktkosten entstehen, wenn ungelöste und schwelende Konflikte und Probleme…
- die Arbeitszeit auf Führungs- und Arbeitsebenen beanspruchen
- die erforderliche Zusammenarbeit stören oder verhindern
- zu Projektverzögerungen oder zum Projektstillstand führen
- Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter mindern
- erhöhten Krankenstand, Mobbing oder Fluktuation verursachen
- sich zu „Flächenbränden“ entwickeln und auch die Arbeit im Umfeld behindern
- Imageschäden und Kundenverluste nach sich ziehen
- die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Unternehmens insgesamt schwächen.
Sie erreichen die wirksame und nachhaltige Senkung von Konfliktkosten durch:
- Mediation und andere Konfliktlösungsverfahren in Arbeits- und Teamkonflikten
- Workshops, Seminare und Trainings für Mediations- und Konfliktkompetenz
- Prozess- und Veränderungsbegleitung
- Einführung einer wirksamen Kommunikations- und Konflikt-Kultur
Was regelt das Mediationsgesetz?
Das Mediationsgesetz (Artikel 1 des Gesetzes zur Förderung der Mediation und anderer Verfahren der außergerichtlichen Konfliktbeilegung vom 21.07.2012) beinhaltet neben Begriffs- und Verfahrensbestimmungen die Aufgaben der Mediatoren, Verschwiegenheitspflicht, Tätigkeitsbeschränkungen, Aus- und Fortbildung u.a. Der vollständige Text des Mediationsgesetzes hier.